• Frage: Was ist die größte Herausforderung in ihrem Forschungsalltag?

    Frage gestellt date34sup am 28 Nov 2025.
    • Foto: Daniela Schlütz

      Daniela Schlütz Beantwortet am 28 Nov 2025:


      Es klingt verrückt, aber wenn ich wirklich in Ruhe forschen will, muss ich das Geld dafür selber „mitbringen“. Konkret heißt das, ich schreibe einen sog. Drittmittelantrag nach dem anderen und bitte Förderinstitutionen wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) oder eine Stiftung um Geld für meine Forschungsideen. In den allermeisten Fällen wird das abgelehnt, weil das natürlich alle anderen auch so machen. Wenn es gelingt, freue ich mich, stelle Mitarbeiter:innen ein und mache mich an die Arbeit.

    • Foto: Friedhelm Bruns

      Friedhelm Bruns Beantwortet am 28 Nov 2025:


      Für mich ist es die Ungewissheit, was als nächstes kommt. Damit meine ich nicht den nächsten Job, sondern tatsächlich die nächste Aufgabe.

      Ich habe nur sehr wenige Routinen in meiner Arbeit und muss, bildlich gesprochen, immer wieder zu einem weißen Blatt werden, das ich neu bemalen darf – und muss. Ich muss immer und immer wieder neue Ideen entwickeln, konzipieren und umsetzen. Natürlich habe ich meine Methoden, mit denen ich arbeite, aber ich stoße häufig auch auf persönliche Widerstände oder auf Widerstände durch Kolleg:innen, wenn ich beispielsweise ihre Vorstellung nicht richtig umsetzen konnte. Diese Offenheit gilt es beizubehalten, konstant. Und das ist herausfordernd.

    • Foto: Rose Kaufhold

      Rose Kaufhold Beantwortet am 28 Nov 2025:


      Nicht in Routinen zu verfallen – nicht anzufangen, bequem zu werden, und das zu wiederholen (oder nur leicht abzuwandeln), was andere schon gemacht haben. Das gibt‘s sehr häufig und ist auch okay, aber tatsächlich was innovatives machen ist schon anstrengend – aber die anstrengendsten Sachen führen häufig am weitesten 🙂

    • Foto: Hilkea Blomeyer

      Hilkea Blomeyer Beantwortet am 28 Nov 2025:


      Die Quellensichtung. Bei Forschung über mittelalterliche Literatur denkt man leicht, „super, es kann kein neuer Roman geschrieben werden, die Anzahl der Texte ist also begrenzt“, aber dann gibt es für jede Geschichte mehrere Versionen, die aufgeschrieben wurden. Da muss man erstmal genau durch die Versionen durchgehen und schauen, „was ist anders, was ist gleich“, und sich überlegen, welche der Versionen für die eigene Forschung am spannendsten oder wichtigsten ist. Oder ob man doch alle Versionen (die gefunden wurden!) miteinander vergleicht. Und dann kommen wöchentlich neue Artikel heraus, das heißt du musst dich regelmäßig informieren, was der neueste Stand ist, was für dich wichtig ist (und was vielleicht erst für später interessant ist). Kurz gesagt: sich immer informiert zu halten und die ganzen Informationen zu verarbeiten und kritisch zu betrachten

    • Foto: Lisa Weinberger

      Lisa Weinberger Beantwortet am 28 Nov 2025:


      Eine Herausforderung ist zum Beispiel, dass ich nie eindeutig sagen kann, wie Literatur aus dem Mittelalter auf die damaligen Menschen gewirkt hat. Man kann nur schätzen, ob sie etwas besonders ansprechend oder irritierend fanden. Wir können sie ja nicht mehr selbst fragen 😉

      Eine weitere Herausforderung ist, ob man als Doktorandin weiterhin in der Wissenschaft bleiben kann, was ein großer Wunsch von mir ist!

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