Ich denke mal, dass Kunst sich über sehr lange Zeiträume mit Themen beschäftigt, mit denen Menschen sich egentlich immer beschäftigen (man nennt so etwas „anthropologische Konstanten“ … d.i.: Tod, Liebe, Angst, Freude, Bindungen, Vertrauen etc.).
Aber dann gibt es immer auch Themen, die wichtig für eine bestimmte Zeit sind. Und ja, der Mensch in Zeiten der Globalisierung und der Digitalisierung spielt schon eine ziemlich große Rolle zurzeit. Wo findet man seinen Platz? Was ist wahr? Worauf kann ich mich verlassen? Wie verhalte ich mich zur Technik? etc. etc. etc. – Hilft das?
Max hat es schon gesagt: Es gibt Dinge, die zum Menschsein dazugehören, und deswegen kann es kaum ein Kunstwerk ohne sie geben: Liebe und Hass, Freundschaft und Feindschaft, Körperlichkeit, Sexualität, Gesundheit und Krankheit Vertrauen und Vertrauensbruch, (Über-)Leben und Tod, Trauer und Freude, Scheitern und Erfolg…
Diese Dinge standen und stehen im Mittelpunkt der Kunst.
Zusätzlich gibt es Themen, die uns aktuell besonders prägen und beschäftigen und die deshalb ihren Weg in die Kunst finden – Klimawandel, Nachhaltigkeit, Immigration und Integration, um nur ein paar davon zu nennen.
Einige Themen kommen aktuell auch verstärkt zur Sprache, weil sie enttabuisiert wurden bzw. weil es gefahrloser möglich ist, sie anzusprechen – Themen wie Missbrauch oder politische Unterdrückung oder psychische Gesundheit. Sieht man sich die Romane und Filme an, die in den letzten Jahren mit Preisen ausgezeichnet wurden und/oder besonders bekannt sind, dann behandeln sehr viele davon genau diese Themen.
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