Profil
Annette Gerok-Reiter
Lebenslauf
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Ausbildung
1981 – 1988 Studium Deutsch und Philosophie in Tübingen und Basel
1988 – 1992 Promotion im Fach Neuere deutsche Literatur
1995 – 1998 Habilitationsstipendium der DFG (z.T. auch Erziehungspause)
1999 – 2001 Postgraduiertenstipendium in Tübingen
2004 Habilitation im Fach Deutsche Philologie (Ältere deutsche Literatur)
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Qualifikationen:
Ich habe mein Studium mit dem ‚Magister‘ abgeschlossen.
Dann habe ich eine Doktorarbeit geschrieben, das bedeutet in meinem Fach ein Buch von ca. 300 Seiten (zum modernen Dichter Rainer Maria Rilke).
Darauf habe ich – um zu habilitieren, d.h. Professorin an der Uni zu werden – erneut ein Buch geschrieben, wieder ca. 350 Seiten (zur Frage, ob Figuren in mittelalterlichen Erzählungen ,individuell‘ sind oder ob es sich eher um ,Typen‘ handelt).
Ich leite auch größere Forschungsverbunde. Hierzu muss man gut interdisziplinär in verschiedene Richtungen denken können; ebenso muss man erkennen können, was wer im Team besonders gut umsetzen kann, damit alle Kräfte optimal sich zusammenfügen.
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Berufliche Stationen
Zunächst habe ich in Tübingen und Mainz als Wiss. Mitarbeiterin gearbeitet; als Professorin wurde ich nach Berlin und dann nach Tübingen berufen; mit Vorträgen war ich aber schon in sehr viel mehr Ländern und Städten, da kommt man in meinem Job ziemlich viel herum …
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Derzeitiger Job
Ich bin Professorin für mittelalterliche Literatur im europäischen Kontext
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Arbeitgeber*in:
Universität Tübingen
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Kreativ Lösungen für Probleme suchen
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Über mich: Ich bin verheiratet und habe zwei schon erwachsene Kinder. Mein Leitspruch in der Familie: In Höhen und Tiefen zusammenhalten. Beruflich bin ich Professorin für deutschsprachige Literatur des Mittelalters an der Universität Tübingen. Mein Leitspruch ist hier: Das Nachdenken über Literatur und Kunst bedeutet immer, dass wir uns mit uns selbst, unserer heutigen Zeit und ihren Chancen wie Gefahren auseinandersetzen. Dies gilt auch und besonders, wenn Literatur und Kunst aus anderen Zeiten und Epochen stammen.
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Ich beschäftige mich außerordentlich gerne mit allen Arten von Kunst, vor allem mit Literatur und Bildender Kunst. Geige habe ich vor ziemlich langer Zeit gespielt, da war der Erfolg aber mittelmäßig…. Kunst muss aber keineswegs solche klassischen Formen annehmen. Sie kann uns überall begegnen, auf der Straße, in unserem Zuhause, in einem Klassenzimmer. Denn es ist immer auch unsere Art des Sehens, die Kunst hervorbringt.
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Meine Pronomen sind:
sie, ihr
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Über meine Arbeit: Warum fasziniert uns mittelalterliche Literatur? Und was sagt sie uns heute? An solchen Fragen arbeite ich als Professorin für mittelalterliche Literatur mit Studierenden.
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Mittelalterliche Literatur führt in fremde Welten, das macht sie so spannend. Zugleich sind diese Welten doch mit uns verbunden, denn unsere Zeit baut auf den früheren Zeiten auf. So frage ich in meiner Arbeit z.B. danach, inwiefern unsere Heldenvorstellungen von heute verknüpft sind mit Vorstellungen, die aus dem Mittelalter kommen; oder ich frage, ob sich die Art des Liebens heute von derjenigen damals unterscheidet; oder wie man sich in einer Zeit verständigt hat, wo es noch kaum Schriftliches im alltäglichen Leben gab, keine Straßennamen, keine Namen an der Haustüre, keine schriftlichen Verträge usw.
Ebenso frage ich, ob unter Kunst damals etwas anderes verstanden wurde als heute; z.B. haben im Mittelalter meist mehrere an einem Kunstwerk gearbeitet in ‚pluraler Autorschaft‘; die Vorstellung des ‚Genies‘, die im 18. und 19. Jahrhundert aufkam, gab es noch nicht. Heute – gerade bei der Kunst mit KI – nähern wir uns wieder der Vorstellung, dass für Kunst ‚plurale Autorschaft‘ normal ist …
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Zunächst muss ich Mails beantworten - das dauert ziemlich lange, denn es sind ca. 50 Mails pro Tag; dann halte ich ein Seminar (in der Regel 1,5 Stunden mit ca. 30 Studierenden, da diskutieren wir, wie die Texte des Seminars zu verstehen sind); oft folgt dann eine Besprechung mit meinem Arbeitsteam oder Kolleg:innen. Wenn ich Glück habe, bleibt dann noch Zeit zum Forschen und Schreiben von Büchern oder Artikeln.
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Die Reihenfolge meiner Tätigkeiten an einem Tag kann sich aber auch umdrehen, da habe ich ziemlich viel Freiheit …
Auch welche Art von Seminar ich gebe (für die Anfangsstufe, die Fortgeschrittenenstufe oder etwa ein Colloquium mit Doktorand:innen) oder zu welchem Thema – das kann ich jedes Semester meist frei aussuchen. So kann ich auch aktuelle Akzente setzen; sehr beliebt ist etwa das Thema: Frauen- und Männerrollen in mittelalterlicher Literatur … Es könnte aber auch sein: Krieg und Frieden – Verhandlungsstrategien in Texten des Mittealters; oder: Die Naturauffassung in der Liebesdichtung um 1200; oder: Mittelalterliche Kunst und KI: Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich würde das Geld in einen Instagram-Kanal investieren, in dem Studierende anderen jungen Leuten, vor allem auch Schüler:innen, auf witzige Weise vermitteln, warum mittelalterliche Stoffe und Erzählungen absolut interessant sind ... den Kanal gibt es schon und er hat auch schon ca. 1000 Follower ... Hier könnt ihr reinschauen, viel Spaß: https://www.instagram.com/mittelhochdeutsch.tuebingen/
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Um den Instagram-Kanal am Laufen zu halten und immer neue witzige und zugleich kluge Nachrichten dort zu posten, müssen Studierende bezahlt werden. Dafür gibt es an der Uni sogenannte Hilfskraftjobs. Die Hilfskräfte sammeln dann Ideen, recherchieren Infos, suchen Bildmaterial oder treten manchmal sogar selbst auf, indem sie erklären oder kleine Szenen spielen – das ist absolut kreativ … die Ergebnisse werden dann gefilmt und im Kanal eingestellt. Da können Schüler:innen sich dann direkt informieren. Das würde ich gerne unterstützen, weil viele ja gar nicht so richtig wissen, was man an der Uni oder im Fach Deutsch (= Germanistik) alles tun kann.
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
offen - neugierig - heiter
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
vor allem die super Geschichten der Literaturen der Welt ....und die Freiheit, unabhängig und kreativ zu denken
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
der- oder diejenige, die originelle Ideen hat, flexibel denkt und zugleich präzise ist
Was wolltest du nach der Schule werden?
Nach der Schule hatte ich keine Ahnung, was ich werden wollte ...aber ich wollte in jedem Fall meinen eigenen Weg gehen ...
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Na ja, Schwierigkeiten gibt es doch immer ... Aber einmal hat der Rektor das riesengroße Engagement meiner Theatergruppe an seiner eigenen Schule nicht anerkannt, das fand ich indiskutabel
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
... dann würde ich mich vielleicht politisch engagieren, weil es in der Politik zur Zeit eher drunter und drüber geht und sie doch so wichtig ist ....
Was ist dein Lieblingsessen?
... Nudeln und Pesto sind immer gut ....
Was macht dir am meisten Spaß?
...wenn man in guter Stimmung zusammen feiert ...
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
... einer reicht: wir sollten nicht anhaltend destruktiv sein....
Erzähl uns einen Witz!
... da bin ich total schlecht drin ...
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