• Frage: Ich finde Suno-generierte Songs ja ganz nett, aber ehrlich gesagt schon auch ziemlich banal. Wer entscheidet eigentlich über Qualität in der Musik?

    Frage gestellt gray34bus am 18 Nov 2025.
    • Foto: Rose Kaufhold

      Rose Kaufhold Beantwortet am 18 Nov 2025:


      Super Frage!
      Kann und sollte man sich immer (!) stellen: Wer hat das Recht zu entscheiden? Wer hat die Autorität? Wer hat die Kompetenz? Braucht es Kompetenz bzw. inwieweit gibt es die?
      Kann & sollte ich diese Autoritätsposition jetzt einnehmen, das zu beantworten? Hat meine Antwort dann eine Form von Gültigkeit? Oder erst, wenn du sie annimmst? 😉

    • Foto: Oliver Ruf

      Oliver Ruf Beantwortet am 19 Nov 2025:


      Es gibt Instanzen, die sich diese Qualitätsentscheidung bzw. das Qualitätsurteil zu eigen machen: Da ist zunächst die Musikkritik, da ist dann die Musikwissenschaft und da ist dann jede einzelne Künstler:in und jede einzelne Musikhörer:in. Jeder dieser Positionen hat eigene Qualitätsmaßstäbe und Begründungskategorien, was gut und was schlecht ist. Und der eigene Geschmack muss nicht zwingend damit übereinstimmen.

    • Foto: Friedhelm Bruns

      Friedhelm Bruns Beantwortet am 21 Nov 2025:


      Kurzum: Sind das nicht die Musiker:innen und die Hörer:innen selbst? 😉

      Wenn dir ein Song, ein Album, eine Musikrichtung gefällt – hör sie! Und hör sie immer und immer wieder. Hinter der Qualität von Musik verbirgt sich auch so viel mehr: Auf der künstlerischen Seite der Song, die Qualität, die Produktion, die Auswahl der Instrumente, die Geschichte der Künstler:innen, ihre Motivation. Und auf deiner, der persönlichen Seite, deine momentane Stimmung, die Atmosphäre, in der du den Song hörst, deine Emotionen und Gefühle und deine Biografie.

      Zumindest auf der künstlerischen Seite bringt das ein KI-generierter Song nicht mit. Und ist es bisher nicht auch so, dass wir uns häufig bewusst (!) einen KI-generierten Song anhören? Wir lassen diesen erstellen und hören ihn unmittelbar.

      Worauf ich hinaus möchte: Das ist eine anderes Erleben von Musik. Ich weiß: „Ich höre gleich einen durch KI generierten Song.“ Du hörst ihn, es macht vielleicht etwas mit dir. Anders wäre es, wenn du auf einmal, plötzlich, Musik hörst und sie dich berührt oder etwas mit dir macht. Das hat eine ganz andere Qualität und du erlebst die Musik ganz anders.

    • Foto: Max Ackermann

      Max Ackermann Beantwortet am 24 Nov 2025:


      Es gibt da verschiedene Instanzen:

      – Die Menschen, die sie machen.
      – Die Menschen, die sie hören.
      – Die Menschen, die sich darüber Gedanken machen.

      In der Vergangenheit waren das oft bestimmte Gatekeeper und Multiplikatoren …
      Talent-Scouts von Labels, Musik-Kritiker*innen etc. etc. … Man bedenke aber bitte, dass es da sehr unterschiedliche Qualitätsbegriffe gab und gibt. „Wagner reizt die Tonalität aus, Schönberg stellt sie infrage.“ Oder: „Das knallt aber toll!“ … Oder: „Das hat sich schonmal gut verkauft, das wird es wieder tun.“ „Das ist gerade angesagt.“ etc. etc.

      Jetzt aber sind es auch Maschinen, die hier mit „Werten“ interagieren oder sie überschreiben

      Namens-Nennungen und Interaktionen, Downloadzahlen bestimmten Berührungspunkte. Das heißt: Aufmerksamkeit bestimmt einen Zuwachs an Aufmerksamkeit etc. etc. Das meint nicht unbedingt die Diskussion einer Qualität.

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