• Frage: Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

    Frage gestellt sard34aba am 25 Nov 2025.
    • Foto: Leonie Jungen

      Leonie Jungen Beantwortet am 25 Nov 2025:


      Das hängt sehr davon ab, ob gerade ein Semester läuft oder vorlesungsfreie Zeit ist.

      Im Semester richtet sich die Arbeitszeit meist an der Lehre aus. Dann konzipiere ich Seminare und bereite die Stunden vor, biete Sprechstunden für Studierende an, die Haus- und Abschlussarbeiten bei mir schreiben, nehme an Gremiensitzungen teil und komme eher selten zu meiner eigenen Forschung.

      Natürlich gibt es aber auch Abgabefristen für Artikel oder die Überarbeitung eines Sammelbands oder einer Fachzeitschrift, die man herausgibt. Die richten sich nicht nach Semesterzeiten und dann wird es zeitlich auch mal ganz schön stressig, alles gleichzeitig zu jonglieren.

      In der vorlesungsfreien Zeit ist es genau anders herum. Da lese ich viel zu meinem Promotionsthema, schreibe an meiner Doktorarbeit oder einem Artikel für eine Publikation und besuche Konferenzen im In- und Ausland, auf denen ich Vorträge halte. Dann stehen zwar auch Korrekturen von Klausuren und Hausarbeiten an, aber das hält sich eher in Grenzen. Deswegen versuche ich immer, so viel wie möglich in den Semesterferien zu arbeiten, damit ich während eines laufenden Semesters kleinere Arbeiten nebenher erledigen kann.

      Zur Realität gehört leider auch das Anstellungsverhältnis: Da ich keinen unbefristeten Job habe, musste ich mich in der Vergangenheit immer wieder selbstständig um meine Finanzierung kümmern. Dann habe ich nebenher noch Bewerbungen für Stipendien, Jobs in der Wissenschaft oder Forschungsaufenthalte geschrieben.

      Es wird also nie langweilig, was seine Vor- und Nachteile hat 😅

    • Foto: Juliane Koglin

      Juliane Koglin Beantwortet am 25 Nov 2025:


      Da schließe ich mich Leonie gerne an: Wie mein Arbeitsalltag aussieht, hängt stark davon ab, ob gerade Vorlesungszeit ist oder nicht. Während des Semesters bin ich viel mit Lehre, Sprechstunden und der Betreuung von Studierenden beschäftigt; in der vorlesungsfreien Zeit widme ich mich stärker meiner eigenen Forschung. Einen wirklich „typischen“ Tag gibt es in der Wissenschaft daher kaum – jeder Tag sieht ein bisschen anders aus. Das ist einerseits toll, weil man viel Freiheit und Abwechslung hat, andererseits bringt es natürlich auch Verantwortung mit sich und setzt eine gewisse Selbstorganisation voraus.

      Eines ist aber ziemlich konstant: Mein Tag beginnt immer mit einer kleinen Hunderunde durch den Wald. Danach setze ich mich – mit meinem zweiten Kaffee – an den Schreibtisch und arbeite mich durch die Mails, die teilweise am späten Nachmittag, abends oder von Studierenden sogar mitten in der Nacht 😵‍💫 angekommen sind. Danach geht es dann je nach Tag weiter mit Lehre, Schreiben, Lesen, Meetings. Heute habe ich bspw. mit meinem zweiten Kaffee versucht, eure Fragen bestmöglich zu beantworten und gleich widme ich mich meiner Doktorarbeit, die schon beim Verlag liegt und arbeite die allerletzten (!) kleinen Änderungen ein 🥳

    • Foto: Lisa Weinberger

      Lisa Weinberger Beantwortet am 25 Nov 2025:


      Ich schreibe meistens den ganzen Tag an meiner Doktorarbeit – das heißt, wenn ich Zeit dafür habe. Es gibt auch viele Aufgaben in dem Projekt, in dem ich arbeite. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel eine Ausstellung im Schlossmuseum Tübingen organisiert und Frühdrucke aus dem Mittelalter ausgestellt. Ansonsten gehören Tagungsbesuche zu meinem Alltag und im Sommersemester gebe ich meistens Seminare – dazu gehören auch zahlreiche Hausarbeiten, die ich korrigieren muss.

      Ich bin ständig in der Bibliothek und weil ich in Stuttgart wohne, pendle ich viel nach Tübingen. Ich drehe manchmal auch Videos für Social Media: https://www.instagram.com/reel/DGAn1Antn3n/

      Außerdem gehört auch viel Kaffee zu meinem Alltag 😉

    • Foto: Rahel Flechtner

      Rahel Flechtner Beantwortet am 25 Nov 2025:


      Auch bei mir sieht mein Alltag immer unterschiedlich aus, je nachdem ob gerade vorlesungsfreie Zeit ist, oder nicht. Ich lebe in Berlin und arbeite im Süden von Deutschland, da bin ich während des Semesters immer viel gependelt und habe viel Zeit im Zug verbracht. Während des Semesters habe ich Lehrveranstaltungen, die ich natürlich auch vorbereiten muss, und betreue oder unterstütze Projekte von Studierenden. Während der Semesterferien schreibe ich viel und komme dazu, mich selber mit neuen KI-Technologien und Tools zu beschäftigen. Jetzt gerade ist aber alles ein bisschen anders als sonst. Ich habe ein kleines Kind und mein Partner und ich teilen uns die Betreuung. Das heißt jeder von uns arbeitet jeweils einen halben Tag und die andere Hälfte betreuen wir jeweils unseren Sohn. Dadurch bin ich aktuell auch viel mehr im Home Office als vorher. Außerdem endet das Projekt in dem ich arbeite bald, und damit auch meine Stelle. Ich muss mich also jetzt viel darum kümmern mich für ein neues Projekt und eine neue Stelle zu bewerben, bzw. Förderungen einzuwerben.

    • Foto: Max Ackermann

      Max Ackermann Beantwortet am 26 Nov 2025:


      Es gibt zwar bestimmte Abläufe und Tätigkeiten, die sich wiederholen, aber eigentlich sehen meine Tage recht unterschiedlich aus, je nachdem, was gerade zu tun ist.

      Ich gebe mal ein paar Beispiele:

      Ich unterrichte. Aber es macht einen großen Unterschied welches Semester, an welchem Projekt wir gerade arbeiten, ob im Master oder im Bachelor. Ob es gerade eher um klassische Wissensvermittlung oder eine Diskussion geht, ob wir uns gegenseitig inspirieren oder Probleme lösen.

      Ich betreue Semester- und Abschlussarbeiten. Aber im Grunde ist jede anders. Unterschiedliche Themen, Formen, Medien … unterschiedliche Wirkungsabsichten, unterschiedliche Menschen und Ziele.

      Dann gibt es Ämter und Meetings. Ja, das gehört zum Leben an einer Hochschule oder Universität: Sitzungen. Und ja, es gibt auch langweilige. Aber oft hat man das Gefühl, etwas bewegen und mitbestimmen zu können. Und das gilt für kleinere Einheiten wie für größere, letztlich für die ganze Hochschule.

      Ich recherchiere und lese und schreibe viel. Aber jede Aufgabe ist anders. Soll ein Text für die Website daraus werden, ein Vortrag, ein allgemein verständlicher journalistischer Text oder ein Fach-Artikel. Wird das mal ein Buch?

      Es ist abwechslungsreich. Und das macht es so spannend.

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