Weil ich wahnsinnig neugierig bin und mir nichts Schöneres vorstellen kann als dauernd etwas Neues zu lernen und mich intensiv mit Medienphänomenen zu beschäftigen. Außerdem arbeite ich sehr gern mit Studierenden zusammen, weil sie ständig Dinge hinterfragen und mich so auf Trab halten.
Und es gibt kaum einen Job mit so viel Freiheiten. Auch wenn ich sehr viele Stunden in der Woche arbeite, ist viel davon selbst gewählt.
Dabei muss man allerdings bedenken, dass ich extrem privilegiert bin als Professorin: Ich habe eine unbefristete Stelle an einer tollen Uni und werde gut für meine Arbeit bezahlt. Das geht längst nicht allen Wissenschaftler:innen so.
Ich bin Wissenschaftlerin geworden, weil mich Fragen zu Medien, Technologie und Gesellschaft schon immer fasziniert haben – vor allem die, auf die es keine schnellen oder eindeutigen Antworten gibt.
Gleichzeitig gefällt mir am Wissenschaftlerinnen-Sein, dass es ein sehr kreativer Beruf ist: Man entwickelt Ideen, probiert Dinge aus und entdeckt immer wieder Neues. Und ich mag es, mit anderen zusammenzuarbeiten – Studierende zu begleiten, mit Kreativ- und Kunstschaffenden zu sprechen, Einblicke in ihre Praxis zu bekommen und daraus etwas lernen zu können.
Kurz gesagt: Ich bin Wissenschaftlerin geworden, weil ich gern forsche, gern lerne und weil mich die Fragen der digitalen Gegenwart wirklich interessieren. Und weil ich das Gefühl habe, damit auch etwas beitragen zu können.
Ich bin durch Zufall Wissenschaftler geworden. Wie konnte das passieren?
Bis zum Jahr 2020 war ich selbstständig tätig. Ich habe verschiedene Theater- und Musikprojekte an Grundschulen geleitet. Dann kam die Corona-Pandemie und ich verlor all‘ meine Jobs. Keine leichte Zeit!
Zur gleichen Zeit schrieb ich aber meine Abschlussarbeit in meinem Masterstudiengang und erkannte währenddessen: „Hey! Das ist ja ein riesiges unerforschtes Feld und ich habe noch so viele Fragen, auf die ich Antworten haben möchte.“
Ich begab mich dann auf die Suche nach einem Betreuer für meine Doktorarbeit, denn braucht man nämlich unbedingt. Ich schrieb genau zwei E-Mails. Eine davon am 14. August 2020, so gegen 13:00 Uhr. Keine vier Stunden später hatte ich einen Betreuer gefunden. Mit ein paar Umständlichkeiten erhielt ich dann sogar eine Stelle an der Universität, an der er zu der Zeit tätig war und so kam ich in die Wissenschaft.
Bis heute interessiert mich die große Frage „Warum?“. Ich möchte die Welt verstehen (lernen) und mich darüber mit Menschen austauschen und ihre Sichtweise kennen- und verstehen lernen. Wie Juliane schrieb: Es ist ein kreativer Beruf, auch wenn es im ersten Moment vielleicht gar nicht so wirkt.
Ich bin Wissenschaftlerin geworden, da ich gerne sehr frei, unabhängig und kreativ denke und auch gerne das, was ich denke, an der Uni in der Lehre oder in der Forschung mit denen teile, die ebenso offen sind für immer neue Fragen und Antworten. Für dieses offene, neugierige, aber auch immer selbstkritische Nachdenken ist die Wissenschaft ein super Feld. Und gleichzeitig ist diese Art des Fragens und Nachdenkens auch für unsere Gesellschaft (und Demokratie) absolut wichtig – das habe ich aber erst im Lauf meines wissernschafltichen Weges erkannt.
Ich denke ja, das „Warum?“ hat sehr viel mit dem „Wie?“ zu tun … Und: Da war schon ’ne Menge Zufall und Glück dabei.
Als Kind wollte ich gern schreiben, hatte aber wenig Ahnung, was für Berufe das umfasst.
Schon als Schüler hab ich geschrieben. Erfundene und wahre Geschichten … zum Beispiel für die Schülerzeitung.
Später habe ich dann studiert und fand Wissen ganz faszinierend. Die Welt ein bisschen besser verstehen und darüber nachdenken dürfen. Das fand ich toll.
Dann habe ich während des Studiums als Journalist gearbeitet. Und ja, da gibt es schon Ähnlichkeiten zu wissenschaftlicher Arbeit und auch zu wissenschaftlichen Themen. Ich war dann u.a. Kultur- und Wissenschaftsjournalist für die ARD, hab irgendwann irgendwelche Konferenzen, Reihen und Sendungen organisiert und betreut, auch Websites und Bücher etc. etc.
Weil ich weiter studieren wollte, habe ich promoviert. Was nicht so leicht war, so während des Arbeitens, und deshalb auch ein bisschen länger gedauert hat.
Irgendwann hatte ich dann Lehraufträge. Was großen Spaß gemacht hat.
Aber wie jetzt … Jetzt noch eine Habilitation schreiben? Ehrlich? Das ist etwas, was in Deutschland üblich ist, wenn man Professor werden will. Das habe ich sehr skeptisch gesehen. Sehr, sehr viel Zeit, zu viel Arbeit, zu wenig Geld … und sehr fragwürdige Chancen, einmal davon zu leben.
Und dann gab es da diese Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften, wo man auch ohne Habilitation Professor werden konnte. Herrlich. Und was für ein verrückter Glücksfall.
Und das, was vorher – in wissenschaftlichen Kreisen – manchmal ein Problem war, meine Praxis-Erfahrung nämlich, all dieses auch praktische Wissen über Medien, das war jetzt ein Riesen-Vorteil. „Wie, Sie haben zwanzig Jahre Erfahrung in diesem Feld? Toll.“
Und jetzt bin ich hier und liebe es, weil ich mich mit all dem beschäftigen kann, was mich interessiert, und ich einfach immer weiter lerne. Und ich kann Studierenden helfen, was ein sehr beglückendes Gefühl ist.
Kommentare
Juliane commented on :
Ich bin Wissenschaftlerin geworden, weil mich Fragen zu Medien, Technologie und Gesellschaft schon immer fasziniert haben – vor allem die, auf die es keine schnellen oder eindeutigen Antworten gibt.
Gleichzeitig gefällt mir am Wissenschaftlerinnen-Sein, dass es ein sehr kreativer Beruf ist: Man entwickelt Ideen, probiert Dinge aus und entdeckt immer wieder Neues. Und ich mag es, mit anderen zusammenzuarbeiten – Studierende zu begleiten, mit Kreativ- und Kunstschaffenden zu sprechen, Einblicke in ihre Praxis zu bekommen und daraus etwas lernen zu können.
Kurz gesagt: Ich bin Wissenschaftlerin geworden, weil ich gern forsche, gern lerne und weil mich die Fragen der digitalen Gegenwart wirklich interessieren. Und weil ich das Gefühl habe, damit auch etwas beitragen zu können.
Friedhelm commented on :
Ich bin durch Zufall Wissenschaftler geworden. Wie konnte das passieren?
Bis zum Jahr 2020 war ich selbstständig tätig. Ich habe verschiedene Theater- und Musikprojekte an Grundschulen geleitet. Dann kam die Corona-Pandemie und ich verlor all‘ meine Jobs. Keine leichte Zeit!
Zur gleichen Zeit schrieb ich aber meine Abschlussarbeit in meinem Masterstudiengang und erkannte währenddessen: „Hey! Das ist ja ein riesiges unerforschtes Feld und ich habe noch so viele Fragen, auf die ich Antworten haben möchte.“
Ich begab mich dann auf die Suche nach einem Betreuer für meine Doktorarbeit, denn braucht man nämlich unbedingt. Ich schrieb genau zwei E-Mails. Eine davon am 14. August 2020, so gegen 13:00 Uhr. Keine vier Stunden später hatte ich einen Betreuer gefunden. Mit ein paar Umständlichkeiten erhielt ich dann sogar eine Stelle an der Universität, an der er zu der Zeit tätig war und so kam ich in die Wissenschaft.
Bis heute interessiert mich die große Frage „Warum?“. Ich möchte die Welt verstehen (lernen) und mich darüber mit Menschen austauschen und ihre Sichtweise kennen- und verstehen lernen. Wie Juliane schrieb: Es ist ein kreativer Beruf, auch wenn es im ersten Moment vielleicht gar nicht so wirkt.
hewn34aba commented on :
Finden sie Kunst mit KI sollte an Wettbewerben teilnehmen dürfen?
Annette commented on :
Ich bin Wissenschaftlerin geworden, da ich gerne sehr frei, unabhängig und kreativ denke und auch gerne das, was ich denke, an der Uni in der Lehre oder in der Forschung mit denen teile, die ebenso offen sind für immer neue Fragen und Antworten. Für dieses offene, neugierige, aber auch immer selbstkritische Nachdenken ist die Wissenschaft ein super Feld. Und gleichzeitig ist diese Art des Fragens und Nachdenkens auch für unsere Gesellschaft (und Demokratie) absolut wichtig – das habe ich aber erst im Lauf meines wissernschafltichen Weges erkannt.
Oliver commented on :
Zufällig
Max Ackermann commented on :
Ich denke ja, das „Warum?“ hat sehr viel mit dem „Wie?“ zu tun … Und: Da war schon ’ne Menge Zufall und Glück dabei.
Als Kind wollte ich gern schreiben, hatte aber wenig Ahnung, was für Berufe das umfasst.
Schon als Schüler hab ich geschrieben. Erfundene und wahre Geschichten … zum Beispiel für die Schülerzeitung.
Später habe ich dann studiert und fand Wissen ganz faszinierend. Die Welt ein bisschen besser verstehen und darüber nachdenken dürfen. Das fand ich toll.
Dann habe ich während des Studiums als Journalist gearbeitet. Und ja, da gibt es schon Ähnlichkeiten zu wissenschaftlicher Arbeit und auch zu wissenschaftlichen Themen. Ich war dann u.a. Kultur- und Wissenschaftsjournalist für die ARD, hab irgendwann irgendwelche Konferenzen, Reihen und Sendungen organisiert und betreut, auch Websites und Bücher etc. etc.
Weil ich weiter studieren wollte, habe ich promoviert. Was nicht so leicht war, so während des Arbeitens, und deshalb auch ein bisschen länger gedauert hat.
Irgendwann hatte ich dann Lehraufträge. Was großen Spaß gemacht hat.
Aber wie jetzt … Jetzt noch eine Habilitation schreiben? Ehrlich? Das ist etwas, was in Deutschland üblich ist, wenn man Professor werden will. Das habe ich sehr skeptisch gesehen. Sehr, sehr viel Zeit, zu viel Arbeit, zu wenig Geld … und sehr fragwürdige Chancen, einmal davon zu leben.
Und dann gab es da diese Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften, wo man auch ohne Habilitation Professor werden konnte. Herrlich. Und was für ein verrückter Glücksfall.
Und das, was vorher – in wissenschaftlichen Kreisen – manchmal ein Problem war, meine Praxis-Erfahrung nämlich, all dieses auch praktische Wissen über Medien, das war jetzt ein Riesen-Vorteil. „Wie, Sie haben zwanzig Jahre Erfahrung in diesem Feld? Toll.“
Und jetzt bin ich hier und liebe es, weil ich mich mit all dem beschäftigen kann, was mich interessiert, und ich einfach immer weiter lerne. Und ich kann Studierenden helfen, was ein sehr beglückendes Gefühl ist.