• Frage: Sind bestimmte Musikgenres, wie beispielsweise Opern oder Kirchenmusik nicht deutlich weniger betroffen durch KI ersetzt zu werden, als andere (z.B. Pop-Songs)?

    Frage gestellt von save34bus an Rahel, Oliver, Friedhelm, Daniela am 19 Nov 2025.
    • Foto: Oliver Ruf

      Oliver Ruf Beantwortet am 19 Nov 2025:


      Ja, weil es auch etwas mit Komplexitätssteigerung zu tun hat. Und damit, dass Pop grundsätzlich sehr ähnlich wie (herkömmliche) KI funktioniert: Versatzstücke werden entnommen, variiert, wiederholt, zitiert – und zwar solche, die bei sehr Vielen besonders beliebt sind (festgehalten durch quantitative Aussagen).

    • Foto: Daniela Schlütz

      Daniela Schlütz Beantwortet am 19 Nov 2025:


      Ich gebe Oliver recht, aber ich glaube, ein anderer Aspekt spielt auch noch eine wichtige Rolle: Es lässt sich mit dieser Art Musik einfach sehr viel weniger Geld verdienen. Wenn Opern oder Kirchenmusik den gleichen Verwertungslogiken gehorchen würden wie Popsongs – also Geld gibt es für die „heavy rotation“ im Radio, für Chartplatzierung oder möglichst viele Streams – dann wären sie vermutlich genauso betroffen vom Einsatz generativer KI.

    • Foto: Friedhelm Bruns

      Friedhelm Bruns Beantwortet am 21 Nov 2025:


      Wahrscheinlich, oder auch „leider“, wird kein Musikgenre von künstlicher Intelligenz verschont bleiben.

      Deine Frage zielt nun erstmal auf den Austausch von Opern oder Kirchenmusik durch KI ab. Ich bringe mal einen anderen Aspekt rein, nämlich: Digitalität und Digitalisierung.

      In der Kirchenmusik/Orgelmusik (mein Steckenpferdchen 🐴) erleben wir zum Beispiel seit vielen Jahren schon die Entwicklung, dass die Orgelmusik in Gottesdiensten durch einen Orgelautomat abgespielt wird. Hier wird der Mensch (die fehlende orgelspielende Person) durch eine Maschine ersetzt. Kann man das als Vorläufer der künstlichen Intelligenz bezeichnen? Vielleicht! Es ist eine technische Lösung, die reproduziert. Diese Maschine kann aber nicht die Live-Atmosphäre wahrnehmen und darauf reagieren. Sie spielt ihr Programm runter.

      Es gibt zum Beispiel an der Hochschule für Musik Würzburg eine Professur für „Orgelkunst – Kreativitätskonzepte – Künstliche Intelligenzen“, in der in puncto Orgel genau dies weitergedacht wird: https://hfm-wuerzburg.de/ki

      Zur Oper: Ich erinnere mich auch sehr gute an eine Inszenierung von „Die Zauberflöte“ an der Komischen Oper Berlin, hier der Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=bGoWV84sDDs

      Es wurde laufend mit digital(en) (erstellten) Projektionen gearbeitet und hier eine ganz andere künstlerische Sprache verwendet.

Kommentare